Flat Black

das Auge fordern, sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen

Jahr der Fotografien: 2024

Über

Wechselwirkungen zwischen urbaner Struktur im Sinne von konstruierten Räumen und ihr Zusammenspiel mit vorhandenem Licht als Spuren der menschlichen Gegenwart dienen als Grundlage dieser fotografischen Auseinandersetzung mit Stadt. Bei nächtlichen Spaziergängen erkundet Daniel Scheidgen in der Rolle eines Flaneurs die Stadtlandschaft Berlin. Selektive Wahrnehmung in Kombination mit selbst gewählten technischen Restriktionen erschaffen minimalistische Zustandsbeschreibungen. Das Ergebnis sind Kompositionen in Schwarz und Weiß, die die Grenzen des Sichtbaren und Nicht-Sichtbaren ausloten.

Wahrnehmung und Reduktion

Daniel Scheidgen versucht, den Kontrast zwischen Präsenz menschlicher Artefakte und ihrer möglich ästhetischen Erscheinungsformen aufzuspüren und fotografisch abzubilden. Dabei werden Relationen eingefangen, die im Moment ihrer Entstehung allein durch die vorhandene Lichtsituation Bedeutung erlangen. Die urbane Farbigkeit wird durch die Umsetzung als Schwarzweißfotografie im hohen ISO-Bereich abstrahiert und damit Strukturen und Kontraste betont. Der Fokus liegt auf der Materialität von Licht und Schatten, die zum eigentlichen Protagonisten der Bilder wird.

Fokus und Dunkelheit

Wir sind es gewohnt, Dinge und Umstände auszublenden. Wir folgen unseren Absichten. Wir nehmen unsere Umwelt partiell wahr, um uns effektiv in dieser zu bewegen. Bewusst setzen wir einen Fokus, der unser Handeln unterstützt. Wir können und wollen nicht alles sehen. Fotografie übernimmt oft die Funktion, Licht ins Dunkle zu bringen, um Ungesehenes sichtbar zu machen. Flat Black hingegen will das Auge fordern, sich wieder an die Dunkelheit zu gewöhnen.

Im März 2025 erschien ein limitiertes Fotobuch mit 42 Fotografien dieser Serie .